„AI25 – 90 Minutes“ – unter diesem Motto bot die AI25 am 3. Februar 2023 Interessierten Einblicke in neuste Trends der Digitalisierung im Automotive Umfeld. Der Schwerpunkt lag dieses Mal auf dem Thema Künstliche Intelligenz.
Die „AI25 – 90 Minutes“ begannen mit der Begrüßung der Teilnehmenden durch Prof. Dr. Krcmar von der Technischen Universität München. Im Anschluss stellte Dr.-Ing. Werner Kraus vom Fraunhofer IPA die Trends in Robotik und Automation vor. In seinem Vortrag zeigte er das Potential in der Robotik im Kontext der Industrie 4.0 auf und stellte die vielfältigen Forschungsansätze des Fraunhofer IPA im Bereich Robotik vor. Wie eine KI-gestützte Robotersteuerung funktionieren kann, erläuterte Kraus am Beispiel eines Roboters, welcher Objekte in einer Kiste erkennt, ihre Position identifiziert und zuverlässig das richtige Bauteile aus der Kiste nimmt.
In der Überleitung zum nächsten Agendapunkt stellte Sascha Karstädt das Ziel und das Vorgehen der Campus Founders als Startup Inkubator vor und fokussierte sich in seinem Vortrag auf die neue Programmreihe mit Schwerpunkt auf künstliche Intelligenz.
Aus dieser Programmereihe wurden die drei Startups „SUPPLYZ“, „Semorai“ und „cre[ai]tion“ vorausgewählt, welche ihre innovativen KI-Lösungen für die verschiedensten Anwendungsfälle präsentierten.
Den Anfang machte Felix Wassmann, CEO von SUPPLYZ. SUPPLYZ entwickelt Lösungen, um Prozesse entlang der Supply Chain zu optimieren und zu automatisieren. Im Vortrag ging Wassmann hauptsächlich auf die neu entwickelte Spracherkennung für digitale Zwillinge ein. Mit Hilfe eines Sensors werden Schwingungen an Oberflächen gesendet und die akustischen Antworten anhand künstlicher Intelligenz analysiert. Mögliche Anwendungsfälle sind beispielsweise die Füllstandsermittlung eines Behälters sowie die Erkennung von Defekten wie Brüche und Risse.
Anschließend präsentierten John Achim Holzhauer und Karan Zhou, Gründer von Semorai, ihren KI-basierten Qualitätsassistenten für intelligentes Fehlermanagement. Dieser analysiert Text- und Konstruktionsdaten und versteht dadurch Produkte und Herstellungsprozesse auf der physikalischen Ebene. Damit automatisieren sie die FMEA, um Fehlerpotentiale bereits in der Entwicklungsphase zu identifizieren und deren Risiko datenbasiert zu bewerten. Zudem ist die KI in der Lage, die Qualität von Lastenheften sicherzustellen, das Fehlerwissen zentral zu speichern und bedarfsweise zur Verfügung zu stellen.
Den Abschluss der Startups bildete, cre[ai]tion, dessen eigens entwickelte KI-basierte Bildgeneratortechnologie von Marco Limm vorgestellt wurde. Anschaulich erklärt wurde die Technologie anhand der Entwicklung eines neuen Designs für Fahrzeugscheinwerfer. Innerhalb von Sekunden kann die KI hunderte neue Scheinwerfer-Designs vorschlagen. Dies könnte es ermöglichen, die Entwicklungsdauer für Designer auf ein Zehntel zu reduzieren.
Im letzten Teil der „AI25 – 90 Minutes“ stellten Janika Kutz, Niclas Renner und Dr. Jens Neuhüttler vom Fraunhofer IAO das Thema KI-Absicherung und Zertifizierung vor. Da KI-Systeme immer häufiger in kritischen Anwendungen eingesetzt werden, ist es von entscheidender Bedeutung, dass diese sicher und zuverlässig funktionieren. Bei ihrem Vortrag gingen die wissenschaftlichen Mitarbeitenden genauer auf die Auswirkungen bzw. Anforderungen der Dimensionen „Mensch“, „Organisation“ und „Technik“ ein. Eine Herausforderung stellt das Themengebiet der KI-Zertifizierung dar, da es noch kein anwendungsorientiertes, marktfähiges Zertifizierungsprogramm gibt. Rahmenbildende Ansätze, wie beispielsweise der „EU AI Act“ oder diverse ISO-Normen, wurden in diesem Zusammenhang vorgestellt.
Im Rahmen der AI25 bedanken wir uns bei allen Referierenden und Teilnehmenden für die spannenden Beiträge, Diskussionen und das durchweg positive Feedback. Da ein besonders großes Interesse im Bereich KI deutlich wurde, ist hierzu ein separater Onepager als Übersicht beigefügt.
Aufgrund der positiven Resonanz freuen wir uns die „AI25 – 90 Minutes“ zukünftig zweimal im Jahr anzubieten.